Neues Projekt im Bereich Biomasse: MoVekK

31.07.2023
 

Im Juli 2023 startete das neue Forschungsprojekt MoVekK „Mobile Verwertungsanlage für kommunale Klärschlämme“ in unserer Arbeitsgruppe Biomasse. Ziel des Projekts ist die thermische Behandlung von Klärschlämmen kleiner Kommunen in einer mobilen Verwertungsanlage direkt auf Kläranlagen.

Innerhalb der Projektlaufzeit wird in „MoVekK“ eine mobile Klärschlammverbrennungsanlage, die speziell für Kläranlagen mit Ausbaugrößen von 1.000 bis 50.000 Einwohnern ausgelegt ist, entwickelt. Mit dieser Anlage soll der Transport von Klärschlamm zu großen zentralen Anlagen vermieden werden, um sowohl die daraus resultierenden hohen Kosten als auch CO2-Emissionen zu vermeiden. Die Anlage soll so kompakt und robust sein, dass sie inklusive aller Komponenten transportiert werden kann. Durch die Mobilität der Anlage wird Kommunen auch eine Kooperation ermöglicht, um eine Anlage gemeinsam zu erwerben oder diese nur zu bestimmten Zeiten zu leasen. Dadurch sollen die Anschaffungskosten zusätzlich sinken.

Durch die erstmalige Verwendung der Integralfeuerungstechnik des Projektpartners LaSa-energy GmbH für Klärschlamm sollen regelbare Feuerungswärmeleistungen zwischen 90 und 400 kW sowie ein Anfahren und Abschalten der Anlage innerhalb weniger Minuten möglich sein. Dadurch können auch kleine Klärschlammmengen und schwankende Qualitäten zuverlässig und umweltgerecht verwertet werden.

Das TEER entwickelt im Projekt eine auf die spezielle Verbrennungstechnik angepasste und integrierbare thermochemische Klärschlammbehandlung mit Zugabe von Additiven in den Feuerungsprozess. Dadurch sollen einerseits Emissionen, insbesondere Schwefeloxide, bereits am Ort der Entstehung gemindert werden und andererseits die Qualität der Aschen deutlich verbessert werden. Das bedeutet, dass die Emissionsgrenzwerte der 17. Bundesimmissionsschutzverordnung mit möglichst geringem Abgasreinigungsaufwand eingehalten werden und die erzeugte Klärschlammasche den Anforderungen der DüMV entspricht. Der in der Klärschlammasche enthaltene Phosphor soll durch die thermochemische Behandlung eine möglichst hohe Pflanzenverfügbarkeit aufweisen, sodass die Aschen das Potential bieten, direkt lokal als Düngemittel eingesetzt zu werden.

Betreut wird das Projekt von unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Safa Baazaoui.

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